Ci 36
Der Wagen Ci36 stammt von der preußischen Staatsbahn. Er gehört einer Bauserie nach Musterzeichnung I 8a an, die 3100 Fahrzeuge umfasste, womit er der meistgebaute deutsche Nebenbahnwagen ist.
Der Wagen wurde 1898 in Breslau als 4. Klasse-Wagen der Gattung D gebaut. Zunächst erhielt er die Nummer “Breslau 2365” und wurde 1906 in “Breslau 3604” umbenannt. Während des 1.Weltkrieges wurde es als Lazarettwagen verwendet, was bis heute an den umklappbaren Plattformgeländern und einer doppelflügeligen Stirntür erkennbar ist.
Bei der Reichsbahn wurde er 1931 unter der Bezeichnung “89786 Breslau” geführt. Er läuft jetzt als Gattung Ci, da die 4. Klasse im Jahr 1928 abgeschafft wurde. Hinweise auf den Einbau einer 3. Klasse Bestuhlung finden sich im Wagen nicht, so dass man davon ausgehen kann, dass er die 4.Klasse Längsbänke behalten hat.1938 wurde er aus dem Personenzugeinsatz genommen und erhielt die Nummer “Oppeln 726876”, eine Dienstwagennummer. Angaben über den Verwendungszweck gibt es nicht.
Während des Krieges hat es den Wagen dann Richtung Westen verschlagen, denn 1949 wurde er an die Kassel-Naumburger Eisenbahn (KN) verkauft. Dort wurde er mit großem Aufwand wieder als Personenwagen hergerichtet, wobei die Seitenwände erneuert wurden und große Alurahmenfenster eingebaut wurden. Eingesetzt wurde der Wagen als Nr. 36 auf der KN bis 1964. Der Wagen wurde 1969 zusammen mit dem Wagen BCi 34 von der Eurovapor übernommen. Es waren die ersten Museumswagen der Kandertalbahn. Nach einigen Einsatzjahren musste Wagen 36 wegen technischer Mängel für viele Jahren abgestellt werden. Die Aufarbeitung des Fahrzeuges dauerte 9 Jahre und wurde 2015 mit der feierlichen Inbetriebnahme am 4. Juli abgeschlossen.
Daten:
Hersteller Waggonfabrik Breslau
Baujahr: 1898
Sitzplätze 3. Klasse: 20
Sitzplätze im Traglasten-Abteil: 22
Dampfheizung
Länge über Puffer: 10,9 m
Radstand: 6.5 m
Gewicht: 12.6 t
Bremse: W-P
Auf den von der DEBG betriebenen
Nebenbahnen in Baden waren Wagen
der Bauart Ci 36 anzutreffen. Auf
dem Bild sieht man einen solchen Wagen
in einem Zug der Achertalbahn.
In Kandern Anfang der 1970er Jahre
Beginn der Aufarbeitung 2006
Boden und Seitenwände sind erneuert, das reparierte Dach ist wieder aufgesetzt
Blick in ein 3.Klasse Abteil
Das Traglastenabteil
Zeichnung Wolfgang Schleef auf Basis Musterzeichnung preußische Staatbahn