Projekt Aufarbeitung Lok 7
Für ein lebendiges Museum wie die Kandertalbahn stehen betriebsfähige Fahrzeuge im Mittelpunkt. Somit wurden mit Ankunft der Lok in Kandern die Möglichkeiten zur betriebsfähigen Aufarbeitung untersucht, fehlende Bauteile gesucht bzw. neu gefertigt und Unterlagen zusammengestellt, Zulassungsstellen und Fremdfirmen bemüht.
Ab Juli 2016 wurden nun die Arbeiten an der Maschine gestartet, wobei zunächst der genaue Schadensumfang nach 45 Jahren Abstellzeit im Freien zu ermitteln war. Erwartungsgemäß sind die Aufwände zur Wiederherstellung enorm umfangreich. Die Finanzierung ist aus Spenden und Fahrgeldeinnahmen zu bestreiten, öffentliche Zuschüsse werden nicht gewährt. Soweit eben möglich, werden die Arbeiten ehrenamtlich in eigener Werkstatt ausgeführt. Kurz vor Beginn der Demontage, am 24.06.2016 durfte Lok 7 das erste Mal seit 1961 wieder über ihre ursprüngliche Heimatstrecke bis Wollbach fahren, wenn auch bislang nur geschleppt.
Der Kessel ist freigelegt August 2016
Kohlekästen und Sandkasten mit starken Korrosionsschäden, die in weiten Teilen eine Erneuerung erfordern.
Kohlekästen und Sandkasten mit starken Korrosionsschäden, die in weiten Teilen eine Erneuerung erfordern.
Der Kessel ist aus der Verankerung gelöst und angehoben zur Reinigung und Begutachtung.
Armaturen werden zerlegt und aufgearbeitet
Da die Luftpumpe während der Aufstellzeit entfernt wurde, wird eine Ersatzpumpe aufgearbeitet.
Beeindruckende Korrosionsschäden im hinderten Rahmenbereich.
Die stark korrodierte Pufferbohle ist entfernt
Bauteile der neu zu fertigenden Pufferbohle werden angepasst
Zusammennieten der neuen Pufferbohle
Die neue Pufferbohle ist montiert, die alte liegt unten
Und fertig montiert mit Puffern und Zughaken
Das gleiche Prozedere wird an der vorderen Pufferbohle ausgeführt
Abheben des Kessels zum Transport zur Kesselbaufirma
Beginn der Arbeiten und der Begutachtung durch den TÜV
Anheben der Lok und Demontage der Radsätze, Januar 2018
Sandstrahlarbeiten im Rahmenwassertank
Korrosionsschutz im Rahmenwassertank
Überdrehen, Schleifen und Polieren der Achsschenkel auf der Radsatzdrehbank
Reparatur des Kohlekastens in originaler, genieteter Bauart, die Blecke waren praktisch vollständig zu ersetzen. Dezember 2018
Neubau des Aschkastens
So steht der Rahmen Ende 2018 da, auf Rollschemeln
Mai 2019 steht Lok 7 während Rangierarbeiten draußen. Beide Kohlekästen sind fertiggestellt, Juni 2019
Beginn der Arbeiten am Führerhausoberteil, die meisten Blechteile können restauriert und erhalten werden, Mai 2019
Schleifen der Kolbenstangen, Juni 2019
Gießen der Achslager mit Lagermetall
Das Bearbeiten der Achslager auf dem Bohrwerk, Oktober 2019
Am 07.11.2020 wird Lok 7 wieder auf ihre Räder gestellt
Lok 7 im Mai 2021
Und der Kessel, hier Einsetzen der neuen Deckenstehbolzen, Mai 2021
Aufarbeitung der Treib- und Kuppelstangen und der Stangenlager
Einpassen der neuen Rohrwand
Reinigungsarbeiten am Kessel 12.2021
Die Rauchkammerrohrwand ist eingenietet. 02.2022
Die neuen Rohre können probiert werden
06.10.2022
Es findet die abschließende Untersuchung des Kessels von innen und außen durch den Kesselsachverständigen
Kessel 19.11.2022:
Rohre sind eingebaut. Vorbereiten des Kessels zur Druckprobe
Die Kesseldruckprobe mit dem vorgeschriebenen Prüfdruck 1,3 x Betriebsdruck konnte am 04.03.2023 im Beisein des Kesselsachverständigen erfolgen
Am 29.04.2023 wird der Kessel nach Kandern zurück transportiert. 5 Jahre hat die Reparatur in Anspruch genommen. Zunächst wird der Aschkasten an den Kessel gebaut
Dann wird der Kessel wieder auf die Lok gesetzt
Wieder im Lokschuppen, Lok 7 mit Kessel, ein ungewohnter Anblick
Der Kessel ist auf dem Fahrgestell exakt auszurichten und neu zu befestigen
Aufsetzen des Kamins
Die Kreuzkppfgleitplatten aus Rotguss werden auf der Fräse neu angefertigt
Die fertig montierten Kreuzköpfe auf der geschliffenen Gleitbahn
Gießen der Kuppelstangenlager
Zum Bearbeiten werden die Kuppelstangen komplett mit Lager auf der Fräsmaschine eingespannt, ausgebohrt und plangefräst
Das definitive Anpassen der Kuppelstangenlager ist Handarbeit mit dem Schaber
Die Schmiergefäße wurden während der Abstellzeit in Staufen praktisch alle gestohlen. Daher war eine Serie neu anzufertigen
Am 14.06.2023 konnte Lok 7 einmal wieder (provisorisch) ihr Gesicht zeigen
Teilweise montierte Armaturen im Führerstand, November 2023
Die Instandsetzung der Feuertür
Der Rost wird wieder eingebaut. Es wurden z.T. die alten Roststäbe verwendet, September 2023
Die Kesselverkleidung ist größtenteils zu Erneuern, etliche Teile werden jedoch nach Instandsetzung wieder verwendet
Anpassung und Probemontag der Kesselverschalung
Neu angefertigte Griffstangen am Kessel
Die Domverkleidung wird vollständig weiter verwendet
Das Dach ist mit Segeltuch bespannt und beschichtet
Oktober 2023
Probemontag der Steuerung, Sept.2023
Die Schwingstangen sind so schadhaft, dass sie komplett neu gezeichnet und gefertigt werden müssen. Oktober 2023
Bei Umrangieraktionen kommt die Lok mal ans Tageslicht.
Hier im September 2023 zusammen mit Lok 30
Im Noverber 2023 werden auch die Treibstangenlager neu gefertigt
und zur Bearbeitung in die Stangen eingepasst
Ende Januar 2024 bewegt sich erstmals wieder das komplette Treibwerk
auch die Schmiergefäße sind fast wieder vollständig
Vor der weiteren Kesselverschalung soll die Dichtigkeit aller Armaturenanschlüsse getestet werden
Dazu wird eine Prüfung mit Betriebsdruck ausgeführt
Im Juli 2024 wird Lok das erste Mal seit 1965 wieder langsam angeheizt, damit sich alle Kesselverbindungen warm setzen
Es wurde vorläufig nur minimaler Druck aufgebaut