Hochbauten der Kandertalbahn
Bei den ältesten Bahnen, welche von der DEBG betrieben wurden, wurde mit massiven Betriebsgebäuden aus Kostengründen sehr sparsam umgegangen. Größere Gebäude mit Dienst- und Warteraum, Dienstwohnung und Güter-schuppen gab es unter anderem nur dort, wo die Lokomotiven beheimatet waren. Bei der Kandertalbahn war dies der Bahnhof Kandern.
Da es sich bei den von der DEBG betriebenen Bahnen i.d.R. um Stichbahnen, handelt, die von einem Staatsbahnhof abzweigen, hatte man bereits im Genehmigungsverfahren jeweils den Antrag gestellt, den Anschlussbahnhof unentgeltlich mitbenutzen zu können. Somit wurden Abfertigungsgeschäfte für die Kandertalbahn (Fahrkartenverkauf und Gepäckabfertigung) von Staatsbahn- bediensteten im Bahnhof Haltingen erledigt.
Auch der Warteraum im Bahnhof Haltingen wurde von den Reisenden der Kandertalbahn mitbenutzt, weshalb sich auch die Erstellung eines eigenen Warteraums erübrigte.
Bau des Bahnhof Kandern im Jahr 1894. Quelle: 100 Jahre Kandertalbahn
Die Zwischenstationen erhielten neben einem Ladegleis mit Ladestraße, Ladekran und Lagerplätzen je eine kleine heizbare Wellblechbude mit den Grundmaßen von 3,75 m x 2,65 m zum Aufenthalt des Bahnbediensteten. Hier erfolgten auch der Fahrkartenverkauf und die Lagerung der Stückgüter.
Zum Schutz der Reisenden bei schlechtem Wetter wurde je ein 4,5 m x 1,7 m großer offene Warteraum aus Wellblech erstellt. Solche Gebäude waren in den Anfänger der Kandertalbahn auch in Binzen, Rümmingen, Wittlingen, Wollbach und Hammerstein vorhanden.
Hammerstein mit den ursprünglichen Dienstgebäuden. Postkarte Verlag Th. Reinbold, Karlsruhe.
In Rümmingen und Wollbach wurden 1911 die vorhandenen Wellblechbuden durch massive Gebäude mit Dienst-, Güter- und Warteraum ersetzt. Das Wollbacher Gebäude, welches auch heute noch vorhanden ist, besaß im Obergeschoß zusätzlich eine Dienstwohnung.
Neues Bahnhofsgebäude Rümmingen. Original GLA Karlsruhe
Neues Bahnhofsgebäude Wollbach. Original in Privatbesitz